Die französische Kultmarke Perrier steht massiv unter Druck: Verbraucherschützer und Behörden fordern, dass der Verkauf von Perrier-Mineralwasser eingestellt werden soll, nachdem wiederholt Verunreinigungen in den Quellen entdeckt wurden und das Wasser mit nicht zugelassenen Methoden behandelt wurde. Bereits 2024 wurden Millionen Flaschen vorsorglich vernichtet – Grund waren mikrobiologische Veränderungen und der Nachweis von Fäkalbakterien nach starken Regenfällen. Die Krise betrifft neben Perrier auch weitere Nestlé-Marken wie Vittel und Contrex.
Gründe für die Forderung nach Rückruf und Verkaufsstopp
Der Hauptvorwurf lautet, Perrier werde trotz mehrfacher Belastungen und gesetzeswidriger Filterverfahren weiter als „natürliches Mineralwasser“ vermarktet, obwohl es aktiv gereinigt wird – etwa mit UV-Licht, Aktivkohle oder neuerdings Mikrofiltration. Laut EU-Vorschrift darf naturbelassenes Mineralwasser nicht behandelt werden. Französische Gerichte und Verbraucherschutzorganisationen wie UFC-Que Choisir fordern einen sofortigen Verkaufsstopp, da die Gesundheit der Konsumenten bei illegaler Aufbereitung gefährdet sein könnte. Die Regierung und Nestlé weisen darauf hin, dass aktuelle Verfahren die Sicherheit garantierten und keine akuten Risiken bestünden; Kritiker sprechen jedoch von Verbrauchertäuschung und fordern mehr Transparenz.
Aktuelle Entwicklungen und Rechtslage
Ein französisches Gericht entscheidet dieser Tage, ob Perrier aus den Regalen verschwinden muss. In Deutschland betont Nestlé bislang, dass natürliches Mineralwasser aus französischer Produktion hier nicht verkauft würde und für deutsche Konsumenten keine Gefahr bestünde. Die Ereignisse könnten dennoch Konsequenzen für den gesamten Mineralwassersektor und die Definition von „natürlichem Mineralwasser“ in der EU haben.
Verbraucherschutz und politische Aufarbeitung
Die französische Regierung steht unter dem Vorwurf, Informationen über die Wasserqualität vertuscht zu haben. Ein Senatsbericht von Mai 2025 dokumentiert, wie jahrelang Pestizide und Bakterien im Perrier-Wasser nachweisbar waren, die Liste aber aus einem Behördenreport entfernt wurde. Während in Deutschland bislang keine umfassenden Rückrufe erfolgen, spricht sich Foodwatch vorsorglich dafür aus, betroffene Produkte aus dem Verkehr zu ziehen.
Fazit: Ist der Verkaufsstopp unausweichlich?
Ob Perrier deutschlandweit vom Markt genommen werden muss, hängt maßgeblich vom Urteil in Frankreich ab. Die Vorwürfe betreffen gravierende Mängel bei der Wasseraufbereitung und mögliche Gesundheitsrisiken. Das Vertrauen in die Marke ist angekratzt. Sollte sich die französische Justiz für einen Verkaufsstopp entscheiden, dürften auch andere Märkte nachziehen, um Verbraucherschutz zu garantieren.
Quellen
Muss Perrier vom Markt genommen werden?
Perrier könnte wegen Skandal vom Markt verschwinden