Bundesnetzagentur hat der Deutschen Post wegen des massiven Anstiegs der Beschwerden erstmals mit einer Geldstrafe gedroht. Im Jahr 2025 wurden Rekordzahlen von Beschwerden registriert – bis August waren es mehr als 38.000. Die Beschwerden betreffen vor allem die Zuverlässigkeit bei der Zustellung von Briefen und Paketen sowie den Service an Postfilialen. Klaus Müller, der Präsident der Bundesnetzagentur, kündigte an, dass die Behörde neue Eingriffsbefugnisse durch das geänderte Postgesetz nutzen werde, um bei Nichteinhaltung gesetzlicher Qualitätsstandards finanzielle Konsequenzen zu ziehen. Bis zu zehn Millionen Euro könnten als Geldbuße verhängt werden, wenn sich die Situation nicht verbessert.
Ursachen für die Probleme
Der Netzagentur-Chef führt die anhaltenden Probleme vor allem auf den Personalmangel bei der Deutsche Post zurück. Besonders in saisonal stark frequentierten Zeiten, wie dem Weihnachtsgeschäft, werde es schwierig, den flexiblen Arbeitseinsatz sicherzustellen. Obwohl die Post angekündigt hat, zusätzliche Mitarbeiter einzustellen, reiche dies offenbar noch nicht aus, um die hohen Serviceanforderungen zu erfüllen.
Neue Kontrollmöglichkeiten und Mängelmelder
Mit dem neuen Postgesetz verfügt die Bundesnetzagentur über verbesserte Möglichkeiten zur Überwachung der Postdienstleistungen. Seit Oktober 2025 gibt es zudem einen online zugänglichen Mängelmelder Post, über den Verbraucherinnen und Verbraucher direkt Unregelmäßigkeiten oder Probleme bei der Postversorgung melden können. Diese Daten helfen der Behörde dabei, schwerwiegende oder wiederholte Qualitätsmängel schneller zu erkennen und gezielt zu reagieren.
Ausblick
Die Bundesnetzagentur macht deutlich, dass Ermahnungen nicht mehr ausreichend sind. Es wird erwartet, dass die Deutsche Post ihre Servicequalität deutlich verbessert, um Sanktionen zu vermeiden. Ob zum Jahreswechsel 2025/2026 eine Portoerhöhung genehmigt wird, bleibt unter diesen Umständen offen und wird von der weiteren Entwicklung der Servicequalität abhängen.
Quellen:
Netzagentur droht Post mit Strafen bei schlechtem Service
Bundesnetzagentur droht der Post mit hoher Geldstrafe