Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) prognostiziert für das vierte Quartal 2025 ein leichtes Wirtschaftswachstum in Deutschland. Die berechnete Rezessionswahrscheinlichkeit liegt bei lediglich 34,8%, was auf kein unmittelbares Risiko eines schweren Abschwungs hinweist. Sebastian Dullien, Forschungsdirektor beim IMK, betont, dass trotz jüngster schwächerer Wirtschaftsdaten, insbesondere im Exportbereich, die deutsche Wirtschaft nicht allein durch den Außenhandel aus der Krise kommen kann, sondern das Wachstum durch inländische Faktoren getragen wird.
Schwache Exporte in die USA
Im August 2025 sanken die Exporte Deutschlands in die Vereinigten Staaten um 2,5% gegenüber dem Vormonat und waren im Jahresvergleich sogar um 20,1% rückläufig. Diese Entwicklung ist maßgeblich auf Zölle und die reduzierte Nachfrage in den USA zurückzuführen, was zu einem Rückgang der deutschen Exportaufträge führte. Insgesamt sind die deutschen Exporte augenscheinlich geschwächt, was kurzfristig auf die wirtschaftlichen Aussichten drückt.
Modest inländische Erholung kompensiert Außenhandelsschwäche
Trotz der Schwäche im Außenhandel konnte die Binnennachfrage, unterstützt durch steigende Konsumausgaben und moderate Investitionen, erste Wachstumsimpulse setzen. Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognose für 2025 leicht auf 0,2% erhöht und sieht für die Folgejahre eine verbesserte Entwicklung mit 1,3% Wachstum in 2026 und 1,4% in 2027. Die wirtschaftliche Erholung wird somit vor allem durch inländische Ressourcen und zusätzliche Investitionen, beispielsweise in Infrastruktur und Verteidigung, vorangetrieben.
Zitate
IMK: Rezessionsrisiko in Deutschland steigt leicht – Chance auf Erholung bleibt – de.tradingview.com
Trotz Belastung durch US-Zollpolitik: Rezessionsrisiko bleibt niedrig – imk-boeckler.de