In der Nacht auf Montag sind bei schweren Unwettern in der norditalienischen Region Venetien mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Eine durch starken Regen verursachte Schlammlawine riss in der Gemeinde Brazzano di Cormons in der Provinz Gorizia ein altes dreistöckiges Haus und das angrenzende Wohnhaus mit sich. Dabei verloren zwei Menschen ihr Leben: ein 32-jähriger Deutscher und seine 83-jährige Nachbarin. Der Deutsche hatte vermutlich versucht, seine Nachbarin zu retten, als das Gebäude einstürzte. Die Feuerwehr barg die Leichen nach stundenlanger Suche aus den Trümmern.
Massiver Regen und Überflutungen
Die Unwetter setzten der Region stark zu, mit bis zu 152 Millimeter Niederschlag innerhalb von nur sechs Stunden. Der Fluss Judrio trat über die Ufer und verursachte großflächige Überschwemmungen, unter anderem stand das Krankenhaus von Palmanova mit überfluteten Kellern unter Wasser. Auch in anderen Teilen Norditaliens kam es zu Überschwemmungen, Erdrutschen und Gebäudeschäden. Mehrere Dörfer mussten evakuiert werden, und der Zivilschutz rief für die betroffenen Provinzen Udine und Gorizia den Notstand aus.
Einsatzkräfte im Dauereinsatz und Unwetternotstand
Die Feuerwehr und der Zivilschutz arbeiteten mit starken Kräften, um den zahlreichen Notrufen gerecht zu werden. Es gab mehr als 200 Einsätze, insbesondere wegen überschwemmter Keller, Wohnungen und Geschäftsräume. In der betroffenen Region wurden etwa 300 Personen evakuiert. Die italienischen Behörden warnen, dass keine Entspannung der Lage in Sicht sei, und rechnen mit einer weiteren Verschärfung der Unwetter in den kommenden Stunden.
Hintergrund zu den Unwettern in Italien
Neben Venetien waren auch die Küstenregion Ligurien, die Toskana und Emilia-Romagna von extremen Regenfällen und Naturkatastrophen betroffen. Dort kam es ebenfalls zu Überschwemmungen, Erdrutschen und Schäden an Gebäuden. Besonders im Großraum Genua stürzte eine Mauer ein und führte zu weiteren Schäden. Diese außergewöhnlichen Wetterlagen führen zu starken Einschränkungen im Alltag und erheblichem Schaden in mehreren Regionen Nord- und Mittelitaliens.
Diese Ereignisse zeigen die Gefährlichkeit von Naturkatastrophen und das hohe Risiko, das von Unwettern in Europa ausgeht, besonders in gefährdeten Regionen. Die deutsche Gemeinschaft in Italien ist ebenfalls betroffen, wie der tragische Tod des 32-jährigen Deutschen belegt, der wohl seine Nachbarin retten wollte.
Quellen
Zwei Menschen sterben bei Unwettern in Italien
Zwei Tote nach Hauseinstürzen