Mariam Ruhin: “Frauen in Afghanistan werden unsichtbar”
Mariam Ruhin, eine ehemalige afghanische Fußballnationalspielerin, hat mit ihrer Aussage “Frauen in Afghanistan werden unsichtbar” die Aufmerksamkeit auf die erschreckende Realität der Frauenrechte unter den Taliban gelenkt. Als Aktivistin und Mitbegründerin von Organisationen wie Girl Power setzt sie sich unermüdlich für die Rechte von Frauen ein. Ihre Worte sind nicht nur ein Aufruf zum Handeln, sondern spiegeln auch ihre persönliche Geschichte und ihren unerschütterlichen Einsatz wider.
Wer ist Mariam Ruhin?
Ein Blick auf ihr Leben und ihre Karriere
Mariam Ruhin wurde 1993 in Hamburg geboren, nachdem ihre Eltern aus Afghanistan geflohen waren. Schon früh entdeckte sie ihre Leidenschaft für Fußball, einen Sport, der in Afghanistan für Frauen lange tabu war. Gemeinsam mit ihrer Schwester Shabnam begann sie ihre Karriere im Hamburger Verein Einigkeit Wilhelmsburg. 2011 wurden beide von Scouts der afghanischen Nationalmannschaft entdeckt und traten erstmals für das Land ihrer Eltern an.
Für Mariam war dies eine besondere Erfahrung:
„Es war etwas ganz Besonderes, unser Land zu vertreten. Besonders, weil Frauenfußball in Afghanistan nicht akzeptiert wird.“
Doch ihre Karriere war von Herausforderungen geprägt. 2018 deckten die Ruhin-Schwestern gemeinsam mit Khalida Popal einen Missbrauchsskandal im afghanischen Fußball auf, der bis hin zu Vergewaltigungen durch Funktionäre reichte. Als Reaktion darauf traten sie aus der Nationalmannschaft zurück, um ein Zeichen gegen diese Ungerechtigkeiten zu setzen.
Warum sagt Mariam Ruhin: “Frauen in Afghanistan werden unsichtbar”?
Die Realität unter den Taliban
Seit der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 hat sich die Situation für Frauen in Afghanistan dramatisch verschlechtert. Bildung, Arbeit und sogar das Verlassen des Hauses sind für viele Frauen stark eingeschränkt. Mariam Ruhin beschreibt diese Entwicklung eindringlich:
„Die Frauen verlieren immer mehr Rechte und werden unsichtbar.“
Ihre Aussage zeigt auf, wie die systematische Unterdrückung durch die Taliban Frauen aus dem öffentlichen Leben verdrängt. Besonders betroffen sind Sportlerinnen, die oft verfolgt und bedroht werden. Viele mussten ins Exil fliehen, darunter auch ehemalige Teamkolleginnen von Mariam.
Ihre Mission: Sichtbarkeit schaffen
Mariam sieht es als ihre Aufgabe an, diesen Frauen eine Stimme zu geben. Mit Projekten wie Girl Power und Spielmacherinnen unterstützt sie junge Mädchen dabei, durch Bildung und Sport Selbstvertrauen zu gewinnen. Sie sagt:
„Meine Stimme repräsentiert die Mädchen in Afghanistan. Solange ich still bin, werden auch die Frauen nicht gehört.“
Durch diese Initiativen möchte sie nicht nur Hoffnung geben, sondern auch Brücken zwischen Kulturen bauen.
Die Bedeutung ihrer Meinung für Deutschland
Eine globale Verantwortung
Deutschland hat eine besondere Verantwortung gegenüber afghanischen Frauen, insbesondere gegenüber denjenigen, die hier Schutz suchen. Experten wie Andreas Pogoda betonen:
„Die Stimmen von Aktivistinnen wie Mariam Ruhin sind entscheidend, um das Bewusstsein für globale Ungerechtigkeiten zu schärfen.“
Mariam nutzt ihre Plattform in Deutschland nicht nur zur Unterstützung afghanischer Frauen im Exil, sondern auch zur Sensibilisierung der deutschen Gesellschaft für Themen wie Gleichberechtigung und Menschenrechte.
Inspiration durch Sport
Mit ihrem Projekt Spielmacherinnen zeigt Mariam auch hierzulande jungen Mädchen aus benachteiligten Verhältnissen neue Perspektiven auf. Sie verbindet Bildung mit Sport und schafft so einen Raum für Empowerment.
Herausforderungen und Kritik
Trotz ihres Engagements steht Mariam vor großen Herausforderungen. Die Anerkennung der afghanischen Frauenfußball-Nationalmannschaft durch die FIFA bleibt aus – ein Problem, das ihrer Arbeit Grenzen setzt. Doch sie bleibt optimistisch:
„Wir wollen den Taliban zeigen, dass sie es nicht geschafft haben, uns zu unterdrücken.“
Kritiker werfen ihr manchmal vor, dass ihre Bemühungen im Exil keine direkten Auswirkungen auf die Situation vor Ort haben könnten. Doch Mariams Ziel ist klar: Sie möchte langfristige Veränderungen bewirken.
Die Zukunft von Mariam Ruhin und ihrer Vision
Mariam Ruhins Einsatz zeigt keine Anzeichen des Nachlassens. Mit über einem Jahrzehnt Erfahrung als Aktivistin arbeitet sie weiterhin daran, Netzwerke aufzubauen und Aufmerksamkeit auf die Rechte von Frauen zu lenken – sowohl in Afghanistan als auch weltweit.Ihre Botschaft bleibt kraftvoll:
„Ich hoffe, dass Mädchen in Afghanistan eines Tages dieselben Rechte haben wie wir hier in Deutschland.“
Fazit: Warum Mariam Ruhins Stimme zählt
Mariam Ruhin: “Frauen in Afghanistan werden unsichtbar” – diese Worte sind mehr als eine Warnung; sie sind ein Aufruf zum Handeln. Als Aktivistin und Vorbild nutzt sie ihre Plattform, um auf globale Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen und Hoffnung zu geben.
In einer Welt voller Herausforderungen erinnert uns Mariam Ruhin daran, dass jede Stimme zählt – besonders dann, wenn sie für diejenigen spricht, die selbst keine haben. Ihr Einsatz ist ein Zeichen dafür, dass Veränderung möglich ist – durch Mut, Entschlossenheit und Solidarität.
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