Der Deutsche Bundestag hat die erste Lesung eines umstrittenen Gesetzentwurfs zur Wiedereinführung einer militärischen Dienstpflicht eröffnet. Ziel der Regierung ist es, die Personalstärke der Bundeswehr langfristig zu verdoppeln. Der Entwurf sieht zunächst ein freiwilliges Modell vor, könnte jedoch zu einer Pflicht werden, falls sich nicht genügend Freiwillige melden.
Regierung begründet Schritt mit erhöhter Bedrohungslage
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius verwies auf die „erhöhte Bedrohungslage“ durch Russland und die Notwendigkeit, die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands und Europas zu stärken. Laut Regierung soll die Reform schrittweise umgesetzt werden, um Wehrgerechtigkeit und Planbarkeit sicherzustellen.
Kritik von Opposition und Friedensbewegungen
Aus den Reihen der Opposition und friedenspolitischer Organisationen kommt heftige Kritik. Vertreter der Grünen und der Linken warnen vor einem „Rückfall in alte Zeiten“ und sehen in der allgemeinen Wehrpflicht keinen geeigneten Weg, um Sicherheit zu schaffen. Friedensinitiativen riefen zu Demonstrationen gegen die Einführung eines verpflichtenden Militärdienstes auf.
Gesellschaftliche Debatte über Zukunft der Bundeswehr
In der Öffentlichkeit stößt der Entwurf auf gemischte Reaktionen. Während sicherheitspolitische Experten den Schritt als notwendig ansehen, um Deutschlands Verteidigungsfähigkeit zu sichern, kritisieren Jugendverbände den Mangel an Alternativen wie einem verpflichtenden Sozialdienst. Der Bundestag will die zweite Lesung des Gesetzes noch in diesem Jahr ansetzen.
Zitate
Bundestag debattiert über die Wehrpflichtreform – aa.com.tr
Bundeskabinett beschließt Gesetz zur freiwilligen Wehrpflicht – reuters.com