Die US-amerikanische Kaffeekette Starbucks hat angekündigt, die Mehrheit ihres Chinageschäfts an einen lokalen Investor zu verkaufen. Nach Unternehmensangaben soll der Verkauf rund 60 Prozent der Anteile umfassen, die künftig von einem staatlich unterstützten Konsortium in Peking gehalten werden. Der Schritt markiert eine strategische Neuausrichtung des Unternehmens in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt.
Gründe für den Rückzug
Starbucks begründet die Entscheidung mit dem wachsenden Preisdruck und der starken Konkurrenz durch chinesische Marken wie Luckin Coffee und Cotti Coffee. Der Markt für Premiumkaffee in China sei nach Jahren schnellen Wachstums gesättigt, während lokale Anbieter durch aggressive Preismodelle Marktanteile gewinnen. Zudem erschweren schwache Konsumausgaben und geopolitische Spannungen die Geschäftsentwicklung internationaler Marken.
Strategische Partnerschaft statt vollständigen Ausstiegs
Trotz des Anteilsverkaufs will Starbucks weiterhin im chinesischen Markt aktiv bleiben. Das Unternehmen behält eine Minderheitsbeteiligung und soll über ein Joint Venture weiterhin Einfluss auf Markenführung, Qualitätsstandards und Produktentwicklung behalten. In Zukunft sollen neue Geschäftsmodelle erprobt werden, unter anderem Kooperationen mit chinesischen Technologieunternehmen im Bereich mobiler Bestellungen und digitaler Kundenbindung.
Auswirkungen auf die Unternehmensstrategie
Analysten sehen den Schritt als Teil einer größeren Strategie, mit der Starbucks seine internationalen Aktivitäten fokussieren und sich stärker auf profitablere Märkte konzentrieren will. China war bisher der zweitgrößte Einzelmarkt des Unternehmens nach den USA. Der Verkauf könnte kurzfristig finanzielle Spielräume schaffen, um in anderen Regionen – etwa in Nordamerika oder Südostasien – weiter zu expandieren.
Reaktionen in China und an den Märkten
Die Nachricht löste an den Börsen gemischte Reaktionen aus. Während Starbucks-Aktien in New York leicht nachgaben, stieg der Kurs des beteiligten chinesischen Konsortiums an den Börsen in Shanghai. In China wurde der Schritt unterschiedlich bewertet: Einige Beobachter sehen darin eine Chance für eine stärkere lokale Ausrichtung, andere fürchten einen Verlust internationaler Markenstandards.
Quellen
Starbucks verkauft Mehrheit seines Chinageschäfts – spiegel.de
4 Milliarden-Deal: Starbucks zieht sich zurück – exxpress.at