Nationalismus auf dem Vormarsch: Warum das Nachgeben gegenüber der Rechten gefährlich bleibt

01/11/2025
1 Minute lesen
wilders niederlande wahl

Bei der Parlamentswahl in den Niederlanden im Oktober 2025 hat die Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders, die Partij voor de Vrijheid (PVV), deutlich Stimmen verloren. Sie erreichte mit etwa 26 Sitzen im Parlament nur noch den zweiten Platz hinter der linksliberalen Partei D66 mit 27 Sitzen. Im Vergleich zur Wahl 2023 hat Wilders damit einen deutlichen Rückgang von ursprünglich 37 Sitzen hinnehmen müssen. Trotzdem konnte das rechtsextreme Lager insgesamt nicht stark dezimiert werden, da andere rechte Parteien Zugewinne erzielten. Das zeigt, dass der Rückgang Wilders’ nicht automatisch eine Schwächung des gesamten Rechtspopulismus bedeutet.

Die Illusion der Entzauberung

Die Vorstellung, rechte Parteien würden in Regierungsverantwortung entzaubert und an Wählersupport verlieren, ist trügerisch. In den Niederlanden war Wilders’ PVV zuvor Teil der Regierung, nachdem sie diese aber im Sommer 2025 über die Asylpolitik verlassen hatte. Trotz der Regierungsbeteiligung konnte die Partei ihren radikalen Kurs behalten und erhielt weiterhin hohen Zuspruch von einem Teil der Wählerschaft. Dies bestätigt die Befürchtung, dass rechte Bewegungen durch politische Macht oft gestärkt und legitimiert werden, statt sich zu moderieren.

Wenn Normalisierung zur Gefahr wird

Die Akzeptanz rechtspopulistischer Positionen im politischen Mainstream führt zu einer Verschiebung gesellschaftlicher Diskurse. In vielen europäischen Ländern, darunter auch Deutschland und die Niederlande, hat sich gezeigt, dass Mitteparteien und konservative Kräfte nationalistische Argumentationen übernehmen oder tolerieren, was diese in der Mitte der Gesellschaft verankert. Das schwächt liberale Demokratien, fördert Polarisierung und politisches Misstrauen.

Verantwortung der politischen Mitte

Eine klare politische Haltung in der Mitte, die soziale Sorgen ernst nimmt und gleichzeitig Rechtspopulismus zurückweist, ist notwendig, um nationalistischen Entwicklungen entgegenzuwirken. Der Wahlsieg von D66 in den Niederlanden mit seiner pro-europäischen, sozialliberalen Agenda stellt ein Signal dar, dass viele Wähler sich eine demokratische und konsensorientierte Politik wünschen. Das Thema Migration, Wirtschaft und Identität darf nicht den rechten Parteien überlassen bleiben, sondern erfordert nach Fakten und Solidarität ausgerichtete politische Antworten.

Fazit: Nationalismus bekämpft man nicht mit Passivität

Der Fall Wilders und die Parlamentsergebnisse der Niederlande zeigen, dass Nationalismus weiterhin eine Herausforderung für die europäische Demokratie bleibt. Rechte Bewegungen gewinnen selten durch Selbstzerlegung, sondern nur durch entschlossene politische Bildung, klare Abgrenzung und Lösung sozialer Probleme. Die demokratische Mitte steht in der Pflicht, nationalistische Narrative wirkungsvoll zu entkräften und deren politische Machtoptionen einzuschränken.

​Quellen

Wilders’ Verluste bedeuten nicht den Niedergang der europäischen extremen Rechten – reuters.com
Nein, Geert Wilders und die Rechte in den Niederlanden sind nicht entzaubert – spiegel.de

Lea Hoffmann

Lea Hoffmann

Ich bin Lea Hoffmann, leidenschaftliche Redakteurin bei Investorbit.de. Mit Begeisterung verfolge ich täglich die spannendsten Wirtschaftstrends. Mein Ziel ist es, komplexe Themen verständlich und frisch zu präsentieren. Ich liebe es, Leserinnen und Leser mit aktuellen News zu begeistern!

Nach oben gehen

Nicht verpassen!

Die Loesung Verbluefft Jemand's Mutter Vier Soehne

Die Lösung Verblüfft! Jemand’s Mutter Vier Söhne

Jemand’s Mutter hat vier Söhne, und dieses kleine Rätsel kursiert

Anica Dobra: Leben und Karriere im Schatten der Krankheit

Der Weg zum Ruhm Theatralische Wurzeln Anica Dobra begann ihre