Einleitung: Abschied von einem außergewöhnlichen Geistlichen
Am Nikolaustag 2024 erreichte die Stadt Offenbach eine traurige Nachricht: Pfarrer Hans Blamm ist verstorben. Nach kurzer, schwerer Krankheit schloss der beliebte Priester im Alter von 72 Jahren für immer die Augen. Sein Tod hinterlässt eine Lücke, nicht nur in der katholischen Gemeinde St. Marien, sondern auch in der gesamten Stadtgesellschaft. Mit seinem unermüdlichen Einsatz für Bedürftige und seiner klaren Haltung in gesellschaftlichen Fragen war Hans Blamm eine prägende Persönlichkeit. Diese Würdigung beleuchtet sein Leben, seine Karriere und die Spuren, die er hinterlassen hat.
Pfarrer Hans Blamm Todesanzeige: Ein Leben im Dienst der Menschen
Hans Blamm wurde am 23. Februar 1952 in Offenbach geboren und wuchs in einer christlich geprägten Familie auf. Schon früh lernte er die Herausforderungen des Lebens kennen, als sein Vater starb, als er erst 14 Jahre alt war. Trotz dieses Schicksalsschlags absolvierte er zunächst eine Ausbildung bei einer Lackfirma, bevor er ein Ingenieurstudium abschloss. Doch sein Weg führte ihn schließlich zur Theologie.
1973 begann er über den zweiten Bildungsweg ein Theologiestudium in Mainz, das er mit der Priesterweihe 1980 abschloss. Seine Berufung führte ihn zurück nach Offenbach, wo er ab 1991 als Pfarrer der St. Marien-Gemeinde im Mathildenviertel wirkte. Seine Hingabe an die Menschen und seine Gemeinde machten ihn zu einem unverzichtbaren Teil der Stadtgesellschaft.
Seelsorge und soziales Engagement
Pfarrer Hans Blamm war weit mehr als nur ein Geistlicher – er war ein Mann des Volkes. Besonders hervorzuheben ist sein soziales Engagement: Fast zwei Jahrzehnte lang leitete er eine Lebensmittelausgabe in der Kirche St. Marien, bei der er selbst Brottüten packte und Bedürftige unterstützte.
Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke würdigte ihn mit den Worten:
„Er war nicht nur ein soziales Gewissen als Mahner, sondern auch Anpacker und Praktiker.“
Auch die Offenbacher Tafel profitierte von seinem Einsatz, indem sie ihre Arbeit in den Mariensaal ausweiten konnte – ein Projekt, das bis heute vielen Menschen mit geringen finanziellen Mitteln zugutekommt.
Ein kulturelles Zentrum im Herzen Offenbachs
Neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit brachte Hans Blamm auch Kultur in die Kirche zurück. Unter seiner Leitung wurde die St. Marien-Kirche zu einem Zentrum für Konzerte und Chorgesänge. Doch seine Leidenschaft galt nicht nur der Musik – auch Glocken faszinierten ihn. Als Camponologe (Glockenkundler) ließ er das Geläut der Marienkirche auf zehn Glocken erweitern, darunter das tontiefste und schwerste im gesamten Bistum Mainz.
„Mit dem Geläut wollte er immer eine besondere Botschaft in die Welt tragen,“ erinnerte sich Stadtverordnetenvorsteher Stephan Färber.
Ein Mann mit klarer Haltung
Hans Blamm war nicht nur ein Mann des Glaubens, sondern auch jemand, der gesellschaftlich klare Positionen bezog. Ein unvergessliches Beispiel dafür ist das Jahr 2007, als die rechtsextreme NPD eine Kundgebung auf dem Mathildenplatz abhielt. Pfarrer Blamm ließ parallel dazu die Glocken der Marienkirche läuten und übertönte damit die Parolen der Demonstranten.
Oberbürgermeister Schwenke erinnerte sich:
„Das Glockengeläut gegen Rechts werde ich wie alle anderen Beteiligten damals nie vergessen.“
Diese Aktion zeigt eindrucksvoll seinen Mut und seine Entschlossenheit, für Werte wie Toleranz und Menschlichkeit einzustehen.
Eine Familie des Glaubens und der Hingabe
Hans Blamms Familie spielte eine zentrale Rolle in seinem Leben und prägte seinen Glauben tiefgehend. Sein frühes Engagement in der Jugend- und Ministrantenarbeit legte den Grundstein für seine spätere Berufung zum Priesteramt. Auch seine Tierliebe – insbesondere zu seinem weißen Schäferhund White – zeigte seine liebevolle Persönlichkeit.
Sein Herzensprojekt war jedoch die Unterstützung einer Diözese in Bangladesch, mit der die Gemeinde St. Marien eine Partnerschaft pflegte. Selbst nach seinem Tod bat man anstelle von Blumen um Spenden für dieses Projekt – ein letzter Ausdruck seiner Nächstenliebe.
Expertenmeinungen: Die Bedeutung von Vorbildern wie Hans Blamm
Dr. Immaculata Amodeo von der Gemeinde St. Marien betonte:
„Pfarrer Blamms Wirken zeigt uns, wie wichtig es ist, Glaube mit Tatkraft zu verbinden.“
Auch Fraktionsvorsitzende Helena Wolf würdigte ihn:
„Sein durch den Papst verliehener Titel ‚Päpstlicher Ehrenkaplan‘ ist Zeugnis für seine pastorale Arbeit.“
Solche Stimmen unterstreichen den bleibenden Einfluss eines Mannes, dessen Leben von Hingabe und Selbstlosigkeit geprägt war.
Abschied und bleibende Erinnerung
Am 20. Dezember 2024 fand in der St. Marien-Kirche ein Requiem zu Ehren von Hans Blamm statt – ein bewegender Moment des Abschieds für viele Menschen aus Offenbach und darüber hinaus. Seine Beisetzung wird zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Die Stadt Offenbach hat angekündigt, ihm ein ehrendes Andenken zu bewahren – sei es durch seine Projekte oder durch das Vermächtnis seines sozialen Engagements.
Fazit: Ein Leben voller Bedeutung
Die Nachricht „Pfarrer Hans Blamm Todesanzeige“ markiert das Ende eines Lebens voller Hingabe an Gott und die Menschen um ihn herum. Sein Wirken als Priester, sozialer Aktivist und kultureller Förderer hat Spuren hinterlassen, die weit über seine Gemeinde hinausreichen.
Seine Fähigkeit, Glauben mit praktischer Hilfe zu verbinden, macht ihn zu einem Vorbild für kommende Generationen – nicht nur innerhalb der Kirche, sondern auch in der Gesellschaft insgesamt.
Hans Blamms Vermächtnis erinnert uns daran, dass wahre Größe oft im Dienst an anderen liegt – eine Lektion, die wir alle von ihm lernen können.
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