Der Wolfsburger Autobauer Volkswagen hat im dritten Quartal 2025 einen Nettoverlust von rund 1 Milliarde Euro verzeichnet. Damit schreibt der Konzern zum ersten Mal seit fünf Jahren rote Zahlen. Hauptursachen sind die massiven Kosten durch neue US‑Zölle auf europäische Fahrzeuge sowie die strategische Neuausrichtung bei Porsche, die sich von der bisherigen Elektrostrategie entfernt.
US‑Zölle belasten das Nordamerika-Geschäft
Die vom US‑Präsidenten im Sommer eingeführten erhöhten Einfuhrzölle auf europäische Autos treffen besonders deutsche Hersteller hart. Für Volkswagen bedeuten die höheren Abgaben zusätzliche Kosten in dreistelliger Millionenhöhe. Das Nordamerika-Geschäft, bislang eine der wichtigsten Absatzregionen, verzeichnete in Folge einen deutlichen Rückgang der Lieferungen.
Porsche strukturiert Elektrosparte um
Zusätzlichen Druck erzeugt die Entscheidung von Porsche, die eigene Elektrostrategie grundlegend zu überarbeiten. Statt auf eine vollständige Elektrifizierung zu setzen, will die Marke künftig verstärkt auf Hybridmodelle und leistungsstarke Verbrennertechnologien setzen. Dieser Strategiewechsel führte zu einmaligen Restrukturierungskosten und Wertanpassungen in der Bilanz.
Ausblick: Sparprogramme und Anpassungen
Volkswagen kündigte an, seine Kostensenkungsprogramme zu beschleunigen und Investitionen zu überprüfen. Konzernchef Oliver Blume sprach von einem „herausfordernden Umfeld“, betonte jedoch, dass die langfristige Profitabilität durch Effizienzsteigerungen und ein fokussiertes Modellportfolio gesichert werden soll.
Zitate
Volkswagen-Ergebnisse des dritten Quartals: Verlust von 1,3 Milliarden Euro durch Zölle, Probleme bei Porsche – thehindubusinessline.com
Volkswagen droht ein Gewinnrückgang nach Porsches Umdenken bei Elektrofahrzeugen – spglobal.com