Dr. Berndt Schlemann sitzt in seinem Kölner Büro, umgeben von aufgeschlagenen Fachzeitschriften und Beratungsunterlagen. Seine Stimme klingt ruhig, aber man spürt: Er meint jedes Wort. Seit Jahren berät er Ärztinnen, Ärzte und Medizinstudierende in Fragen rund um private Krankenversicherung und Berufsunfähigkeit. Heute spricht er über ein Thema, das viele unterschätzen – den Schutz der eigenen Arbeitskraft.
„Viele unterschätzen, wie stark ihre finanzielle Zukunft von der eigenen Gesundheit abhängt“, sagt Schlemann nachdenklich. „Man kann noch so clever investieren, aber wenn das Einkommen wegbricht, funktioniert keine Strategie mehr. Die Arbeitskraft ist das eigentliche Kapital. Ohne sie gibt es keine Rendite, keine finanzielle Stabilität, kein Sicherheitsnetz.“
Er lehnt sich leicht vor. „Das mag banal klingen, ist aber die Realität: Wer seine Arbeitskraft nicht schützt, gefährdet seine gesamte Zukunft.“
Warum die Arbeitskraft das wichtigste Kapital für Mediziner ist
„Ganz einfach: Weil sie alles trägt“, erklärt Schlemann. „Wer Medizin studiert, investiert Jahre seines Lebens, verzichtet auf Einkommen und baut Wissen auf, das sich erst viel später bezahlt macht.“
Dann wird sein Ton ernster. „Wenn die Gesundheit nicht mitspielt, steht man plötzlich vor dem Nichts. Das betrifft nicht nur ältere Kolleginnen oder Kollegen – ganz im Gegenteil. Viele junge Ärztinnen und Ärzte geraten viel früher aus der Bahn, als sie glauben.“
Was viele nicht bedenken: Schon kleine Einschränkungen können den gesamten Beruf unmöglich machen. „Ein feines Zittern, ein Hörverlust oder chronische Erschöpfung – das reicht manchmal schon, um operativ nicht mehr arbeiten zu können“, sagt er ruhig. „Und genau da zeigt sich, wie verletzlich dieses Berufsbild ist.“
Ist das Risiko psychischer Erkrankungen bei Medizinerinnen und Medizinern tatsächlich so hoch?
Schlemann nickt langsam. „Leider ja, und häufiger als die meisten vermuten“, sagt er. „Besonders in den ersten Berufsjahren – also in der Assistenzzeit oder sogar schon während des Studiums – ist der Druck enorm. Viele junge Kolleginnen und Kollegen haben kaum Zeit für sich, müssen funktionieren, dauerhaft Leistung bringen. Da ist ein Burnout keine Ausnahme mehr, sondern eine reale Gefahr.“
Er spricht offen, fast warnend. „Man darf nicht vergessen: Medizin ist ein sehr forderndes Feld – emotional und körperlich. Und wer glaubt, dass er das dauerhaft einfach wegsteckt, irrt sich. Je früher man sich schützt, desto besser. Prävention ist wichtig, aber sie ersetzt keine Absicherung.“
Welche Rolle die Beitragsbemessungsgrenze spielt
Auch die finanziellen Rahmenbedingungen verändern sich stetig – oft unbemerkt. „Viele Ärztinnen und Ärzte schauen vor allem auf ihr Bruttogehalt, aber das greift zu kurz“, erklärt Schlemann. „Mit der kommenden Beitragsbemessungsgrenze 2026 steigen die Sozialabgaben erneut. Für manche klingt das nach einer zusätzlichen Belastung, tatsächlich schafft es aber auch Spielräume. Wer versteht, wie sich diese Grenze auf das verfügbare Einkommen auswirkt, kann gezielt planen – und Teile des Einkommens bewusst in private Vorsorge oder Investitionen lenken.“
Er lächelt kurz. „Das klingt vielleicht technisch, aber im Grunde geht es um Kontrolle. Wer weiß, wie viel netto bleibt, kann selbst bestimmen, wohin dieses Geld fließt – und wer das klug nutzt, sorgt für Sicherheit und Wachstum zugleich.“
Wie Absicherung und Investment zusammengehören
„Viele sehen Versicherung und Investment als Gegensätze. Das ist falsch“, sagt Schlemann. „In Wahrheit ergänzen sie sich. Wer seine Arbeitskraft absichert, schützt die Basis für alles Weitere. Ohne Einkommen keine Sparrate, keine Rendite, keine Altersvorsorge.“
Er beschreibt es anschaulich. „Stellen Sie sich ein Haus vor. Niemand baut ein Dach, bevor das Fundament steht. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist dieses Fundament. Sie hält alles zusammen, wenn es plötzlich wackelt. Und gerade Ärztinnen und Ärzte brauchen dieses stabile Fundament, weil ihr Einkommen so direkt an ihre körperliche und psychische Leistungsfähigkeit gekoppelt ist.“
Wann ist der richtige Zeitpunkt für die BU-Versicherung
„So früh wie möglich“, sagt Schlemann ohne zu zögern. „Am besten noch während des Studiums oder spätestens in der Assistenzzeit. Junge Menschen sind meist gesund, die Gesundheitsprüfung ist einfacher, und die Beiträge sind niedrig. Man kann sich den Gesundheitszustand quasi einfrieren – spätere Erkrankungen spielen dann keine Rolle mehr.“
Er beugt sich vor. „Viele denken, sie kümmern sich später darum, wenn sie mehr verdienen. Aber das ist ein Fehler. Wer wartet, riskiert Zuschläge oder sogar Ausschlüsse. Es ist wie mit einem Hausbrand: Man schließt die Versicherung nicht erst ab, wenn es brennt.“
Reicht die Absicherung über das Versorgungswerk nicht aus?
Schlemann: „Das ist ein Trugschluss, den ich leider regelmäßig höre. Die Berufsunfähigkeitsrente des Versorgungswerks greift nur, wenn jemand zu 100 Prozent berufsunfähig ist – also praktisch gar nichts mehr tun kann. Und das muss auch noch eindeutig medizinisch belegt werden.“
Sein Ton wird ernster. „In der Praxis bedeutet das: Die wenigsten bekommen daraus wirklich Hilfe. Wer auf Nummer sicher gehen will – und das sollte jeder Arzt tun – kommt um eine private Berufsunfähigkeitsversicherung nicht herum.“
Was eine gute BU ausmacht
„Eine gute BU ist kein Standardprodukt“, sagt Schlemann bestimmt. „Sie muss zu Ihrer Tätigkeit passen. Ein Chirurg braucht andere Bedingungen als eine Radiologin. Entscheidend ist, dass die Versicherung die tatsächlich ausgeübte ärztliche Tätigkeit absichert – und nicht irgendeinen Ersatzberuf.“
Er nennt die wichtigsten Punkte: keine abstrakte Verweisung, Nachversicherungsgarantie und flexible Anpassung bei steigendem Einkommen. „So bleibt der Schutz auch dann aktuell, wenn sich das Leben verändert. Wer früh handelt, spart nicht nur, sondern sichert sich langfristige Stabilität.“
Dann fügt er hinzu: „Wer sich genauer informieren möchte, findet hier praxisnahe Hinweise: Brauche ich eine Berufsunfähigkeitsversicherung? Dort werden die häufigsten Fragen verständlich erklärt – ganz ohne Fachchinesisch.“
Wie Absicherung die Investmentstrategie schützt
„Man darf Absicherung nicht als reinen Kostenpunkt sehen“, sagt Schlemann ruhig. „Sie ist ein strategisches Werkzeug. Wenn das Einkommen gesichert ist, kann man mutiger investieren – sei es in ETFs, Immobilien oder die eigene Praxis. Wer Angst hat, bei Krankheit in ein finanzielles Loch zu fallen, wird nie langfristig planen.“
Er nickt leicht. „Viele meiner Kundinnen und Kunden merken erst im Gespräch, dass ihre BU ihnen eigentlich Freiheit schenkt. Sie wissen, selbst wenn etwas passiert, bleibt ihre Existenz gesichert. Das verändert die Perspektive. Sie treffen Entscheidungen gelassener, denken weiter und investieren klüger.“
Was Schlemann jungen Ärztinnen und Ärzten rät
„Warten ist keine Strategie“, sagt Schlemann abschließend. „Wer jung handelt, profitiert doppelt – durch günstigere Beiträge und durch ein gutes Gefühl. Berufsunfähigkeit trifft nicht erst im Alter. Sie kann jeden treffen – mitten im Studium, in der Assistenzzeit oder kurz nach der Facharztprüfung. Wer sich heute absichert, schützt morgen seine Existenz.“
Er lehnt sich zurück, lächelt. „Absicherung ist keine Last, sie ist Selbstfürsorge. Und wer sie intelligent mit seiner Finanzplanung verbindet, schafft nicht nur Sicherheit, sondern auch echte Freiheit.“
Frühe Absicherung als Baustein für langfristigen Erfolg
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist mehr als nur ein Schutzschild. Sie ist ein stabiler Grundstein einer gesunden Finanzstrategie. Sie bewahrt das Einkommen, sichert Träume und stärkt die Grundlage für jedes Investment. Oder, wie Schlemann es formuliert:
„Wer seine Arbeitskraft schützt, investiert in seine Freiheit – und das ist die beste Rendite, die man erzielen kann.“